Wednesday, May 06, 2009

Tales from the Crypt

and not the good and entertaining sort muss ich mir ja öfters auf der Arbeit anhören. Gestern aber katapultierte mich die Erzählung einer türkischen Schülerin, nennen wir sie des lieben Klischees zuliebe einmal Ayse, ungefragt und keineswegs sanft auf direktem Wege ... ja, wohin? In's Mittelalter? In die türkische Provinz? Ich glaube, ein Bisschen von beidem.

Ayse ist eine 14jährige, tut mit Leid, Nachwuchsvollpfostin, die letzte Woche sehr durcheinander beim Unterricht erschien. (Also ANDERS durcheinander als sonst...) Sie hatte ganz offensichtlich geweint und war auch immer wieder nahe daran, in Tränen auszubrechen. Natürlich fragte ich, was sie habe und natürlich sagte sie nichts, da jedes Wort sofort und unaufgefordert in einem Meer von Tränen und Schluchzen ertrunken wäre. (Ich kenne diesen Zustand, er wurde glaube ich im letzten Jahr nach mir benannt). Also ließ ich sie in Ruhe und wir beendeten die Stunde früher als sonst.
Diese Woche nun erzählte sie mir, der prädestinierten Vertrauenslehrerin der Mittlestufe, was passiert war. Ihr Freund hatte sich von ihr getrennt. Autsch, dachte ich, das erklärt die rotren Augen. Was sich dann aber entsponn war eine Geschichte, die selbt mir, ja MIR, die Worte im Halse stecken bleiben ließ.

Ayse erzählte mir also, dass sie seit zwei Jahren mit ihrem Freund zusammen gewesen war. Ayse ist 14. Hm-hm.
Ihr Freund ist soeben 20 geworden, will jetzt eine Famile gründen und auch gerne mal sein kleines Schwänzchen, es möge ihm abfallen, in Ayse reinstecken.
Hab ich schon erwähnt, Ayse ist 14.
Wow...okay...
Außerdem hat er ihr den Umgang mit anderen männlichen Wesen streng untersagt.
Aha.
Selbst ihrem Cousin, der für sie wie ein Bruder ist.
Aha.
Ich sagte, wenn mein Freund mir was verbieten wollte, ich würde ihm den Vogel zeigen.
Ayse riss ungläubig die Augen auf.
Und wenn Ayse sich doch mal über die Anweisungen ihrers Freundes hinweggesetzt hat, etwas, wie sie es formulierte, "falsch gemacht hat", dann flogen schon mal die Fäuste.
Ayse findet das normal.
Aha?!?!
Zur erinnerung: 14.

Ich war geschockt. All die Standards, die man in einem solchen Fall abspult wie
niemand darf dich schlagen
du bist zu jung zum Heiraten
der darf dich nicht schlagen , das ist strafbar und du könntest ihn anzeigen
er darf dir auch nichts verbieten
das nächste Mal gehst du bitte zur Polizei
das ist unrecht

all das schien auf einmal keinerlei Hebelwirkung zu haben, es war völlig leer. Wie kommt man gegen sowas an? Was kann man da überhaupt noch sagen?

Ich weiß nicht, wie oft ich Variationen von "Das ist nicht normal, das ist nicht in Ordnung" von mir geblasen habe.

Nach 30 Minuten Gespräch entließ ich Ayse mit der Bitte, sich doch in Zukunft bitteschön von niemandem mehr schlagen zu lassen.
Und irgendwie, ich weiß auch nicht, hab ich seitdem ein verändertes Bild von Ayse. Vielleicht ist es Mitleid. Vielleicht ist es auch der Tatsache geschuldet, dass ich zum ersten Mal mit ihr über was fundamentaleres als fucking Verbkonjugation gesprochen habe.

Ich ging jedenfalls ziemlich verdaddelt nach Hause, wo mein Freund mir auch gerne was verbieten wollte. Ich schlug Rauchen vor, was er mir dann auch gleich verboten hat.
Ich hab ihm den Vogel gezeigt.

Friday, May 01, 2009

Life, the Universe and everything

Looking back, the last two years have been like a psychadelic limbo for me, bumping here and there, being completely disorientaded and not getting anywhere, nor knowing where I wanted to get to in the first place. And all this time I was trusting in the Universe to somehow set it right and show me the way.
And then all of a sudden, it went and did just that. Look what I've found:


And I'm not letting go anytime soon.
For the first time in YEARS, the future's not only bright, more importantly I can actually see it. It took me by surprise, but it seems like things are falling into place eventually. I will quit my job in summer in order to have more time for Uni and finally get the hell over with it and out of there. The days of my little crowded and claustrophobic flat will soon be over as well and maybe, who knows, by next year I will finally be something like a grown up person. With a steady job, a boyfriend with a company car and a flat that boasts enough rooms for one of them to be converted into a nursery one fine and distant day.

It all seems odd and I haven't really grasped the whole extend of it.
But I love it.
So thank you, Universe!