Wednesday, November 21, 2007

Und Angela Merkel trinkt Tee im Garten mit Osama seine Mudder...

Heute in der Bahn habe ich wieder viel gelernt. Der Jüngling in der Bankreihe neben mir bemerkte zu einer der ihn begleitenden Hoppelschnitten:

"Die Kirche hat im Namen des Glaubens abermillionen von Menschen umgebracht. Auf den Kreuzzügen und so weiter..."

Ich fand das schon eine relativ eloquent und souverän vorgetragene Äußerung, die die junge Dame ihm gegenüber schlagfertig kommentierte:

"Das is doch alles gar nich erwiesen...!"

Auch ich bin seit diesem frühnachmittäglichen AUGENÖFFNER völlig sicher, dass das alles mit den Kreuzzügen, mit der von niemand erwarteten spanischen/italieneischen/portugiesischen Inquisition und mit der Verbrennung von Andersdenkern, dem in Käfige sperren von Frauen die Salbe machen können oder eine Warze auf der Nase haben, dem lustigen Ausweiden, kastrieren, in mehrere Teile teilen, dem auf Räder spannen und jeden lustigen Knochen einzeln mit dem Knüppel kaputt hauen, das unmotivierte Abfackeln von Lebendmaterial...

das haben sich doch nur Kim Jong-Il und Osama Bin Laden ausgedacht, um Jesus schlecht zu machen!

Außerdem hab ich heute gelernt, dass meine Pfannkuchen ganz anders aussehen als die von meiner Mutter,
dass die Bequemlichkeit meiner Schuhe in hohem Maße von der zu tragenden Last meiner Schultern abhängt,
dass es möglich ist, bei IKEA einkaufen zu gehen, ohne Teelichter zu kaufen (ja-haaa!),
dass es außer meinen beiden ex Mitbewohnern Pav und Amit nur noch M.G. aus D. gibt als Männer, die Desperate Housewives gucken
und dass mein Putzmittel mir zwar endloses Niesvergnügen bereitet, aber entgegen meiner Befürchtungen keine Placken auf der Haut.

Was für ein kluger Tag das!

Friday, November 16, 2007

Ein typischer Dialog im Leben der Frau F.

Steffen: "Ey, Scheise, ich bin in Hamburg hab mein Fahrrad hier, die Bahn streikt und ich muss unbedingt nach Berlin zurück. Kannst du ein Auto mieten, hier her fahren, mich und das Fahrrad einpacken und nach Berlin bringen? Jetzt gleich?"

Iche: "... ... ja sicher."

Die Achterbahn Leben fährt auch nich langsamer, wenn man Öl auf die Schienen gießt.
Aber langsam is eh blöd.

Tuesday, November 13, 2007

Of Life, justice and a fox on the way home

Tonight I was working late, as one of my collegues gave everybody interested a coaching about dislexia. I had thought about taking the train this morning, but then I thought better
(or worse) of it and took my little racer bike. After the coaching it turned out that said collegue lives close by and that he would gladly give me a lift home in his car, an offer I had to refuse because I was there by bike, a much less alluring option for the way home. (Darrrn!)

Anyway, it was about half past nine and I was on my way home, when I almost ran over a fox. It had been sitting on the path and only saved itself by a daughty jump into the grass next to the S-Bahn track.
It was chewing.
It the dawned on me that I had disturbed this red coated fellow while it was having a mouse over for dinner. "It would have been mere justice if I had run you over", I thought "and that's what you get in life."

But then my mind stated racing. "That's not true, you know. Life is not just." And I started pondering ... because it IS true.

Life is not just.

Mouse dies, fox lives. Sabrina rides her bike through the cold, Töns (yes, that's really his name) cruises home warm and comfortably in his Astra. Life is not something where things are shared equally, because that's just the way life is. There is no justice.
I then got to think about owing people or being owed and it's the same thing there. Justice does not come into it, because it's all a matter of perspective. I was glad I hadn't run over the fox (and so was it I bet), because foxes are cute and cuddly. Feeling that people owe you does not necessarily mean they feel the same way, because the innate truth about perspective is that not everyone has the same as otherwise it wouldn't be perspective, it would just be ... I don't know ... spective probably.

So my mind raced away in a hurlyburly of thoughts as mixed up even as I write them down here and I raced along with it on my bike. I got home at a quarter to ten; cold, exhausted and awfully tired. My limbs are shaking because I didn't have time to eat anything proper today and now I am too tired, letting alone the fact that there is NOTHING to eat in the house whatsoever. I work one limb or another off during the week, don't heed my studies as much as I should in order to be able to pay my rent and have the occasional slice of Pizza and then I get home knackeder in the evening with no prospective of even a slice of Käsebrot.
Because life is not just.

And what do I do with that? Try to change the way of the world? I don't think so.
Become a cynic? Heavens, sometimes I think I already am.

But I'm still glad I didn't run over that fox. Whatever way the world is going; sometimes cute and cuddly is just the more convincing argument. Tells you a lot about life, I think.

Good fight, good night.

Wednesday, November 07, 2007

Montag, 9:15h: Feindkontakt

Ich war also in aller Frühe (jaja, OK, esgehtso früh) mit meinem schicken Mietwagen auf dem Weg nach Tegel, um das schniiiieke Dingen dort wieder irgendeinem fremden Mann auszuhändigen. Ich war einigermaßen spät dran, denn ich hatte nicht früher Lust zum Aufstehen gehabt und hatte auch außerdem nicht damit gerechnet, ne halbe Stunde von mir zu Hause bis zum Tiergartentunnel zu brauchen. Ich wollte also nur mel eben schnell noch tanken, schwenke auf die Tankstelle ein und es ergibt sich folgender Anblick:

Alle Zapfsäulen voll, komplett mit alle, nur an einer steht eine verlorene A-Klasse, komplett mit Pelzträgerin daneben. Dem Fachmann fiel sofort die alte Autofahrerweisheit ein: das Wichtigste beim Tanken ist, das Auto mithilfe des an der Zapfsäule befestigten Rüssels mit den unterirdischen Kraftstofftänken der Anlage zu verbinden.

Dies war hier nicht gegeben. Die Frau sah mit ihrem Pelzjäckchen und dem Gutschitäschchen auch nich aus, als hätte sie irgendeine Ahnung, wo sie hier is oder was sie machen soll. Ich dachte also, die wartet auf ihren MANN, der drinne am Bezahlen is und so alsbald den Weg frei machen würde, so dass auch ich etwas blauen Gogojuice zapfen könnte.

HA!
HASTE GEDACHT!

Das Pelztierchen näherte sich mir und als ich das Fenster runterließ, steckte sie ihr Hohlköppchen zu mir hinunter und sprach:

"Es kann sein, dass es ein Bisschen länger dauert, ich muss erst rausfinden, wie ich den Tankdeckel aufkriege."


WHU-AT?????
"Ja, die Angestellten hier sind grade alle beschäftigt..."
Die ham auch weiß Gott verdammt besserers zu tun als sich um hirnlose Hoppelschnitten zu kümmern, die den ganzen Verkehr aufhalten.
Ich wusste ECHT nich, was ich sagen sollte. Außer vielleicht "beiseite, Weib!", aber das sagt man ja nich zu fremden Leuten.
Ich sagte also stattdessen: "Ich guck ma."
Die nächsten 20 Sekunden verbrachte ich damit, im Cockpit nach dem Knöpfchen zu suchen, was den Tankdeckel aufschnappern lässt. Es gab aber keins.
Also ging ich mal zum Tankdeckel und drückte druff. Und siehe da : Plopp! War gar nich so schwer.

Wer jetzt glaubt, das Problem sei aus der Welt geschafft, der hat die Rechnung ohne Gloria (so hieß die BESTIMMT) gemacht!
"Oh, wie geht das Ding da drinnen denn auf?"
"Das Ding is ein Schraubverschluss. Das geht auf wenn man schraubt." Ahhh, dumme Gans. "Oh, der geht aber schwer auf. Naja, wir Frauen halt..." sprich für dich oder es gibt ne dicke Lippe!
Das nächste Problem auf der Agenda war die Wahl des richtigen Treibstoffs.
Ich so: "Is das ein Diesel?"
Gloria so: "Weiß nich."
Ich so: "Na von außen kann ich das jetz auch nich erkennen, aber das hört man am Geräu...", ach, vergisses.

Ich verhalf jedenfalls der Lady, die während der ganzen Zeit verkrampft ihr Achselschweißfängerhandtäschchen festklemmte, zu einer Ladung Normalbenzin (denn verbleit, das gibt es schon seit Jahren nich mehr in diesem Land).
Und während ich so da stand und endlich auch tanken konnte, dachte ich an die weisen Worte von Herrn Johnston:
"Glauben Sie nicht, dass lehren nur etwas ist, was Sie in der Uni oder der Schule machen. Der Lehrauftrag ist ein universeller! Gehen Sie raus und lehren Sie überall!!"

Aber mal im Ernst, Herr Johnston: von Rechts wegen hätte ich ihr die Luft aus den Reifen lassen und sie zur U-Bahn schicken sollen!