Wednesday, November 07, 2007

Montag, 9:15h: Feindkontakt

Ich war also in aller Frühe (jaja, OK, esgehtso früh) mit meinem schicken Mietwagen auf dem Weg nach Tegel, um das schniiiieke Dingen dort wieder irgendeinem fremden Mann auszuhändigen. Ich war einigermaßen spät dran, denn ich hatte nicht früher Lust zum Aufstehen gehabt und hatte auch außerdem nicht damit gerechnet, ne halbe Stunde von mir zu Hause bis zum Tiergartentunnel zu brauchen. Ich wollte also nur mel eben schnell noch tanken, schwenke auf die Tankstelle ein und es ergibt sich folgender Anblick:

Alle Zapfsäulen voll, komplett mit alle, nur an einer steht eine verlorene A-Klasse, komplett mit Pelzträgerin daneben. Dem Fachmann fiel sofort die alte Autofahrerweisheit ein: das Wichtigste beim Tanken ist, das Auto mithilfe des an der Zapfsäule befestigten Rüssels mit den unterirdischen Kraftstofftänken der Anlage zu verbinden.

Dies war hier nicht gegeben. Die Frau sah mit ihrem Pelzjäckchen und dem Gutschitäschchen auch nich aus, als hätte sie irgendeine Ahnung, wo sie hier is oder was sie machen soll. Ich dachte also, die wartet auf ihren MANN, der drinne am Bezahlen is und so alsbald den Weg frei machen würde, so dass auch ich etwas blauen Gogojuice zapfen könnte.

HA!
HASTE GEDACHT!

Das Pelztierchen näherte sich mir und als ich das Fenster runterließ, steckte sie ihr Hohlköppchen zu mir hinunter und sprach:

"Es kann sein, dass es ein Bisschen länger dauert, ich muss erst rausfinden, wie ich den Tankdeckel aufkriege."


WHU-AT?????
"Ja, die Angestellten hier sind grade alle beschäftigt..."
Die ham auch weiß Gott verdammt besserers zu tun als sich um hirnlose Hoppelschnitten zu kümmern, die den ganzen Verkehr aufhalten.
Ich wusste ECHT nich, was ich sagen sollte. Außer vielleicht "beiseite, Weib!", aber das sagt man ja nich zu fremden Leuten.
Ich sagte also stattdessen: "Ich guck ma."
Die nächsten 20 Sekunden verbrachte ich damit, im Cockpit nach dem Knöpfchen zu suchen, was den Tankdeckel aufschnappern lässt. Es gab aber keins.
Also ging ich mal zum Tankdeckel und drückte druff. Und siehe da : Plopp! War gar nich so schwer.

Wer jetzt glaubt, das Problem sei aus der Welt geschafft, der hat die Rechnung ohne Gloria (so hieß die BESTIMMT) gemacht!
"Oh, wie geht das Ding da drinnen denn auf?"
"Das Ding is ein Schraubverschluss. Das geht auf wenn man schraubt." Ahhh, dumme Gans. "Oh, der geht aber schwer auf. Naja, wir Frauen halt..." sprich für dich oder es gibt ne dicke Lippe!
Das nächste Problem auf der Agenda war die Wahl des richtigen Treibstoffs.
Ich so: "Is das ein Diesel?"
Gloria so: "Weiß nich."
Ich so: "Na von außen kann ich das jetz auch nich erkennen, aber das hört man am Geräu...", ach, vergisses.

Ich verhalf jedenfalls der Lady, die während der ganzen Zeit verkrampft ihr Achselschweißfängerhandtäschchen festklemmte, zu einer Ladung Normalbenzin (denn verbleit, das gibt es schon seit Jahren nich mehr in diesem Land).
Und während ich so da stand und endlich auch tanken konnte, dachte ich an die weisen Worte von Herrn Johnston:
"Glauben Sie nicht, dass lehren nur etwas ist, was Sie in der Uni oder der Schule machen. Der Lehrauftrag ist ein universeller! Gehen Sie raus und lehren Sie überall!!"

Aber mal im Ernst, Herr Johnston: von Rechts wegen hätte ich ihr die Luft aus den Reifen lassen und sie zur U-Bahn schicken sollen!

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